Erstaunlich, wie viele Bad Driburger sich doch für die Zwieten interessierten. Trotz des kalten und regnerischen Januarwetters waren über dreißig Wetterfeste gekommen, um sich durch die schmalen Wege führen zu lassen, die für Autos ungeeignet sind. In der Kurstadt gab es damals viele solcher Gässchen, die von den Einwohner Zwieten genannt wurden. Allein in der Südstadt gibt es davon über dreißig, also ungefähr für jeden Mitwanderer eine eigene.
Wetterbedingt wurden aber nicht alle Gassen abgelaufen. Kaum einem der Teilnehmer waren alle Zwieten bekannt. So lernte man als Fußgänger neue Abkürzungen kennen. Vor dem Schnatgang hatten nur ganz wenige dieser kleinen Wege einen Namen, danach aber alle. Dafür sorgte Zwietenführer Hermann, der jedem Gässchen einen passenden Namen gab. So gibt es jetzt in der Südstadt zum Beispiel einen Knickweg, einen Biekesteg und sogar eine Zwackzwiete. Zur Vorbeugung gegen Erkältungen teilte die Vereinsvorsitzende Manuela Saake an verschiedenen Stationen wirksame Medizin aus.
Zurück im Siedlerhaus konnten sich die Wanderer die Hände an heißen Öfen und den Magen mit Glühwein wieder aufwärmen. Dazu spendierte die Siedlergemeinschaft eine gehaltvolle Gulaschsuppe. Bei einer Zettelarbeit wurde die Merkfähigkeit der Schnatgänger getestet. Die meisten Punkte erreichte Beate Hartweg, 2. Platz Marion Tegtmeyer, 3. Jennifer Fischer, 4. Martin Hake. Die Sieger erhielten eine passende Zwietenurkunde. Und alle fanden, dass dies ein gelungener Auftakt für das neue Siedlerjahr war.