Die Stadtkapelle kann in Bad Driburg auf eine lange Tradition zurückblicken. Nach dem 2. Weltkrieg formierte sie sich Ende der vierziger Jahre neu. Seit 1949 stand ihr als Kapellmeister und Dirigent Karl Tegtmeyer aus der Heinrichstraße 10 vor. Viele Musiker kamen damals wie heute aus der Südstadt. 1950 gehörten z.B. folgende Siedler der Stadtkapelle an:
Hermann Fromme, Baduard Middeke, Gerd und Karl-Heinz Mergard, Karl und Wildried Tegtmeyer, Gerd Schlüter.
In den ersten Jahren musizierten die Künstler noch ohne Vertrag und Gage auf dem Siedlerfest. Aus Freude an der Musik und für etwas Kuchen und Freibier stellten sie ihr Können zur Verfügung. Die erste Bezahlung soll in dem Jahr erfolgt sein, als erstmals das Siedlerfest erfolgreich in einem Zelt gefeiert wurde, Mitte der fünfziger Jahre. Von da an spielte die Stadtkapelle auf jedem Siedlerfest.
Bis vor einigen Jahren begann ihr Siedlerfesteinsatz bereits beim Königschießen. Seit 1969 aber beginnt die Stadtkapelle traditionell ihre Ständchenrunde am Siedlersamstag um 15:00 Uhr vor der Tür des Südstadtpfarrers. Anschließend spielen sie an sechs bis acht weiteren Stationen in der Siedlung und stimmen damit die Bewohner auf das Fest ein. Selbstverständlich sind sie seit Jahrzehnten auch beim Festumzug mit dabei.
Früher spielte nur die Stadtkapelle an allen drei Siedlerabenden zum Tanz auf. Als dann mit den Beatles der Wunsch nach modernerer Musik laut wurde, gründete sich aus den Reihen der Stadtkapelle die „City-Show-Band“, die etliche Jahre auf dem Siedlerfest für schmissige Tanzmusik sorgte. Mit dabei die allseits bekannten Südstadtmusiker Karl (Trompete) und Wilfried Tegtmeyer (Keybord), Günter (Schlagzeug) und Heinz Cordes (Saxophon), oder auch die Brüder Rainer (Bassgitarre) und Ralf Pirsig (Begleitgitarre). Noch heute erinnert man sich gerne an die Späße von Cordes Günter, wenn er zu vorgerückter Stunde mit umgehängter weißer Tischdecke unter den Gästen als Geist spukte oder andere Dönekes fabrizierte.