Es ist Tradition auf jedem Fest, dass die Bevölkerung früh am Morgen mit Musik geweckt wird. In den Anfängen des Siedlerfestes übernahm diese Aufgabe Richard Heine von der Widukindstraße 13 mit seiner Trommel. Er ersetzte auf den ersten Festen einen ganzen Spielmannszug. Beim Abholen der Majestäten trommelte er für die Jungschützen den Präsentiermarsch. Zum Staunen aller Kleinen konnte er seinem Instrument einen so flotten Trommelwirbel entlocken, dass man der schnellen Bewegung der Stöcke mit den Augen nicht mehr folgen konnte.
In späteren Jahren spielten auswärtige Spielmannszüge auf dem Siedlerfest. So war der Spielmannszug Pömbsen oftmals vertreten. Auch Kinderspielmannszüge aus Thune oder Suderwick traten auf.
Mit Hans Weddehage und Josef Pape waren es wieder einmal Südstadtbewohner, die die Gründung eines Bad Driburger Spielmannszuges anregten. Die ersten konkreten Schritte wurden 1969 in die Wege geleitet. Die Ausbildung an den Flöten übernahm Heinrich Wiegand, an den Trommeln Hans Möhring. 1971 trat der Jugendspielmannszug in gelb-weißer Uniform erstmals auf dem Siedlerfest auf. Zusammen mit Stadtkapelle und Fanfarenzug taucht er jedes Jahr am Samstagnachmittag vor dem Fest die Südstadt in eine bunte Welt fröhlicher Klänge.
Ab 1980 leitete Heinrich Wiegand als 1. Vorsitzender den Zug. In den folgenden Jahren wechselte die Vereinsführung über Lothar Schlag (1982) und Josef Pape (1985) auf Ernst Fornefeld (1992), der auch im Jahr 2000 noch zusammen mit Bernd Tegethoff dem Spielmannszug vorsteht. Heute zählt die Kapelle rund 25 Mitglieder, von denen sehr viele aus der Südstadt stammen. Sie ist in Bad Driburg und Umgebung sehr gefragt. Seit 1971 ist das Siedlerfest ohne den gelb-weißen Jugendspielmannszug nicht mehr vorstellbar. Denn schließlich ist er auch für das traditionelle Wecken am Sonntagmorgen verantwortlich.